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02.11.2015

Mangelware Mann – Schüler brauchen Vorbilder aus beiden Geschlechtern

VBE zur Statistik von IT-NRW zur Geschlechterverteilung unter Lehrern

Immer weniger Männer unterrichten an den Schulen, insbesondere an den Grundschulen, in Nordrhein-Westfalen. Das zeigt die aktuelle Statistik von IT.NRW. Von den 153.343 Lehrkräften an den allgemeinbildenden Schulen sind demnach gut ein Viertel (28,6 Prozent) Männer. Der Anteil der männlichen Lehrkräfte gegenüber dem Schuljahr 2013/14 ist damit um 0,5 Prozentpunkte und gegenüber dem Schuljahr 2004/05 um 4,6 Prozentpunkte gesunken.

Udo Beckmann, der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung NRWbeobachtet diesen Trend seit Jahren: „Berufe im Erziehungs- und Bildungsbereich sind anscheinend für viele Männer nach wie vor unattraktiv. Das hängt damit zusammen, dass das Ansehen von pädagogischer Arbeit, insbesondere mit kleinen Kindern, in der Gesellschaft immer noch nicht die notwendige Anerkennung findet. Außerdem leidet die Attraktivität des Grundschullehramts unter der vergleichsweise geringen Bezahlung und den nicht vorhandenen Beförderungsmöglichkeiten.“

Ein Blick in die Hörsäle der Lehramtsstudiengänge zeigt, dass die Entwicklung zur Feminisierung des Lehrerberufs anhalten wird. Für die Arbeit an den Schulen ist die mangelnde Mischung ein Verlust. Udo Beckmann sagt: „Die Landesregierung ist gefordert, Verbesserungen vorzuweisen, denn Kinder brauchen sowohl weibliche als auch männliche Rollenvorbilder, um sich emotional stabil entwickeln zu können. Mädchen und Jungen müssen die Chance haben, sich an beiden Geschlechtern zu orientieren. Einen partnerschaftlichen Umgang, in dem Frauen und Männer einander mit Wertschätzung und Respekt begegnen, können sie nur dann erleben, wenn es in ihrem Alltag Männer und Frauen gibt.“

Männliche Rollenvorbilder sind für viele Kinder auch außerhalb der Schule Mangelware. Laut statistischem Bundesamt wird fast jede dritte Ehe in Deutschland geschieden. 20 Prozent aller Mütter erziehen die Kinder ohne Vater. Von den drei Millionen Alleinerziehenden sind 80 Prozent Frauen.


Pressemitteilung 48-15
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