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17.11.2015

Gegen ideologische Gewalttäter – Erziehung stärken

VBE zu Hass auf den Straßen und im Internet

Gewalttaten im Namen einer Ideologie schockieren immer wieder neu – Paris ist das jüngste schreckliche Beispiel. Gewalttaten dieser Art sind besonders absurd, ganz gleich, ob sie von Islamisten oder von Rechtsradikalen verübt werden. Viele Debatten nehmen jetzt die Frage nach der Sicherheit in den Fokus. „Angst ist jedoch der Schwindel der Freiheit. Wir müssen verhindern, dass es überhaupt dazu kommt, dass Menschen sich radikalisieren“, sagt der Vorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) NRW Udo Beckmann.

Das gilt für die politische Ebene ebenso wie für die pädagogische. Viele Schulen haben mit Prävention Erfahrung, gute Vorbilder finden sich etwa im Netzwerk „Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage“, deren Mitglieder sich unter anderem dazu verpflichten, Aktivitäten und Initiativen zu entwickeln, um Diskriminierungen zu überwinden. In Nordrhein-Westfalen haben sich bisher 499 Schulen dem Netzwerk angeschlossen.

Als Prävention gegen extremistische Ansichten empfiehlt der VBE NRW Beziehungs- und Erziehungsarbeit in pädagogischen Einrichtungen zu stärken, indem die notwendige Zeit dafür zur Verfügung gestellt wird.

Das beinhaltet beispielsweise:

  • Sensibilität: Extremistische Einstellungen kündigen sich durch verändertes Alltagsverhalten an, etwa durch andere Kleidung.
  • Auf Augenhöhe bleiben: Auch wenn es bei manchen Argumenten schwer fällt - auch diese Ansichten ernst nehmen und Alternativen aufzeigen.
  • Politische Bildung stärken: Themen aus dem Alltag der Jugendlichen

thematisch aufgreifen und einbinden.

  • Kritisches Denken fördern: Jugendliche sollten ermutigt werden, Dinge zu
  • hinterfragen, etwa in Debatten oder Rollenspielen.
  • Beziehungen anbieten: Jugendliche brauchen Vorbilder. Menschen, die sich radikalisieren, suchen Anschluss und haben wenig Selbstwertgefühl.

Beckmann weist aber darauf hin: „Beziehungs- und Erziehungsarbeit braucht Zeit und Personal. Wir brauchen mehr Sozialpädagogen an den Schulen. Wer darüber hinaus präventiv arbeitende Lehrer möchte, muss dies in der Gesamtarbeitszeit hinreichend berücksichtigen. So wie die Lehrerarbeitszeit zurzeit gestrickt ist, lässt sie für die notwendige Beziehungsarbeit immer weniger Raum.“ Darüber hinaus ist Präventionsarbeit eine gesamtgesellschaftliche, langfristige Aufgabe. Lehrer spielen dabei zwar eine wichtige Rolle. Sie können die Aufgabe jedoch nicht allein schultern. Schulen brauchen zusätzlich professionelle Netzwerke etwa mit der Jugendarbeit und der Polizei, auf die sie jederzeit zugreifen können.
 

 


Pressemitteilung 50-15
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